Foto: Jens Weber

Jugendherberge Schöneck

Am Stadtpark 52, 08261 Schöneck

Foto: Jens Weber

Jugendherberge Schöneck

Preisträger BDA-Preis Sachsen 2021 Anerkennungen
Projekt
Jugendherberge Schöneck
Architekt
KNERER UND LANG Architekten GmbH
Bauherr
Deutsches Jugendherbergswerk Landesverband Sachsen e.V.

Eine verstreute Bebauung am Rande der vogtländischen Kleinstadt Schöneck bestimmt das Umfeld der Jugendherberge und diente als Referenz für den Ersatzneubau. Der Entwurf unterteilt das große Bauvolumen mit 130 Schlafplätzen, Aufenthalts- und Verwaltungsräumen in getrennte Bereiche und reduziert es auf kleinere Gebäudeformen, die der Umgebung entlehnt sind. Über einem eingeschossigen Sockel, der sich aus dem abfallenden Gelände schiebt, erheben sich drei parallel zueinander positionierte Gästehäuser mit Satteldach. Hangseitig wirkt der Baukörper wie drei freistehende Gebäude. Dank der Bauform und der geschickten Fügung von Architektur und Topografie gelingt der Schulterschluss mit den Nachbarn.

Und doch ist der Neubau in seiner Gestalt eigenständig: Umgebende Bauten werden nicht kopiert, sondern in eine geradlinige Kubatur übersetzt. Gästehäuser und Sockel schließen bündig ab, auf Dachüberstände wurde verzichtet, Außenwände und Dächer werden einheitlich von gewellten, schwarzen Fassadenplatten umhüllt – ein unaufgeregtes, bauliches Ensemble.
Die Aufteilung des Bauvolumens ist nicht nur eine nachvollziehbare Antwort auf den Kontext, sondern erlaubt es, flächenintensive Nutzungen wie Foyer, Speisesaal und Gruppenräume im Sockel anzuordnen und von den Schlafbereichen in den Gästehäusern zu separieren. Ein Vorteil für den Herbergsbetrieb: Kleinere, organisatorisch getrennte Schlafgeschosse ermöglichen die störungsfreie Unterbringung verschiedener Gruppen oder Alleinreisender. Der zweihüftige Grundriss der Schlafgeschosse mündet jeweils in einen Gemeinschaftsbereich am Kopfende des Gebäudes mit Blick ins Tal, von den Architekten als Panoramaloggien bezeichnet.

Der geometrischen Einfachheit des Baukörpers stehen auffällige Farben gegenüber, die verschiedene Raumstimmungen gestalten. Der Kontrast aus tiefem Schwarz und knalligem Gelb ist schrill aber für die Funktion des Gebäudes sehr attraktiv. So heben sich die vollständig in gelb gehaltenen Panoramaloggien von der dunklen Fassade ab und beginnen am Abend stimmungsvoll zu leuchten.