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Baukultur als Standortfaktor – Gestaltungsbeirat als Gewinn

11. April 2017

Christof Gemeiner/Olaf Faustmann
Christof Gemeiner/Olaf Faustmann
Der historische Bahnhof in Hilden: Beispiel für eine ausgezeichnete Sanierung.

Die Gartenstadt Haan als Vorreiter: Sie setzt bei der Qualität ihrer Stadt und ihrer Entwicklung künftig auf einen Gestaltungsbeirat – auch für eine bessere Alltagsarchitektur. Warum? Und was bringt so ein Gremium – vielleicht auch bald für Hilden? Darüber informierte der Bund Deutscher Architekten (BDA) und konnte mit Politik, Verwaltung, vor allem auch Bürgern ins Gespräch kommen. „Volles Haus“, meldete der BDA-Vorsitzende Christof Gemeiner.

Berichtete über die Erfahrungen mit einem Gestaltungsbeirat: Engin Alparslan, Technischer Beigeordneter der Stadt Haan.

Eingeladen war Engin Alparslan, der Technische Beigeordnete der Stadt Haan, der sich für einen Gestaltungsbeirat in seiner Stadt stark gemacht hat. Er berichtete sehr anschaulich, warum so ein Gremien zwar Mehrarbeit, aber eben auch Mehrwert für die Stadt bedeutet.

BDA-Vorstand Christof Gemeiner hatte kurz ins Thema eingeführt, um dann mit den Gästen intensiv und auch kontrovers zu diskutieren, vor allem die Frage: Soll ein Gestaltungsbeirat fest installiert werden und sich um alle Bauvorhaben einer Stadt kümmern? Oder könnte man sich auch für eine „mobile“ Variante erwärmen? Experten von außen würden dann nur bei exponierten Projekten zu Rate gezogen. Der BDA Bergisch Land bleibt dran an dem Thema und möchte jetzt in der Politik Überzeugungsarbeit leisten. Geplant ist, die einzelnen Fraktionen zu besuchen und mit ihnen in den Dialog kommen.

Zum Hintergrund:

Die kulturelle Identität unserer Städte und Regionen wird wesentlich durch die gebaute Umwelt geprägt. Erfolgsfaktoren lebendiger Städte haben ebenfalls entscheidend mit Qualität von Gebäuden und öffentlichen Räumen zu tun. Besucher sprechen von „Ambiente und Flair“ und meinen Unverwechselbarkeit, attraktive Häuser, Straßen und Plätze mit hoher Aufenthaltsqualität und guter Atmosphäre.

Besondere Bauten lösen eben etwas aus bei Betrachtern und Benutzern und das über eine lange Zeit. Sie verankern sich im Gedächtnis der Stadtbewohner und Besucher und werden zu Zeugnissen nicht nur der Baugeschichte, sondern auch unserer Geschichte und der Geschichte unserer Städte.

Ein Gestaltungsbeirat, immer besetzt mit Experten von außen, berät die Kommunen in ihren (teils schwierigen) Bauaufgaben. Ziel bleibt, das Stadtbild gestalterisch zu verbessern, städtebauliche und architektonische Qualitäten auf hohem Niveau zu sichern, aber auch Fehlentwicklungen zu verhindern.

Nicht zuletzt versteht sich ein Gestaltungsbeirat auch als ein Gremium, das dazu beitragen kann, Bürger in offenen und transparenten Diskussionen für das Thema Stadtentwicklung zu begeistern und den Blick für Architektur zu schärfen.